Was macht mein Boden, der mich trägt, aus? - Impuls zum ersten Advent 2024
Was macht mein Boden, der mich und mein Leben trägt, aus?
Impuls zum ersten Advent 1.12.2024.
Heute ist es mal wieder so weit: Wir feiern den ersten Advent und passend dazu haben einige von Ihnen heute Morgen bestimmt schon das erste Türchen des Adventskalenders geöffnet.
Advent, wenn ich die Kinder aus den Grundschulen unserer Pfarreiengemeinschaft fragen würde, könnten sie mir bestimmt direkt übersetzten, was das Wort bedeutet:
Advent bedeutet Ankunft.
Wir Christen bereiten uns auf das Kommen, die Geburt von Jesus Christus vor. Diese Zeit ist geprägt von der Rückbesinnung auf das Wesentliche, auf das was wirklich in Deinem Leben zählt, was Dein Leben lebenswert macht.
Der erste Advent soll uns dazu aufrufen wachsam zu sein und erzählt uns von der Treue und der Liebe Gottes, auf die wir vertrauen können. Dieses Vertrauen, diese Liebe Gottes ist wie ein Grund, ein Boden, ein Fundament, dass uns trägt und halt gibt.
In diesem Jahr wollen wir an allen 4 Adventssonntagen und in der Weihnachtszeit bis zum Fest der drei heiligen Könige, uns nicht nur kognitiv auf die Geburt Jesu in dem Stall in Bethlehem vorbereiten, sondern uns auch ganz praktisch jeden Sonntag immer näher zu dem Stall bewegen. Heute wird das Fundament gelegt, in den kommenden Wochen wird der Stall immer weiter gebaut. Lassen sie sich überraschen, wie viel dieser Stall vielleicht auch in ihrem Alltag Anklang findet.
Zurück zur Frage vom Anfang:
Wie würde mein Boden, der mich und mein Leben trägt, aussehen?
Ich bräuchte einen weichen Boden. Auf dem ich mich ausruhen könnte, nach einem langen Tag. Der mich aber auch wieder aufrafft, wenn ich mich genügend ausgeruht habe.
Ähnlich wie Stroh, dass zugleich weich ist und Wärme spendet, aber auch pieken kann.
Mein Boden wäre aber auch von Steinen geprägt.
Diese Steine würden für die Hürden in schweren Zeiten stehen. Für Krisen, die ich schon überstanden habe, aus denen ich lernen durfte.
Bei meinem Boden dürfte Holz auf keinen Fall fehlen.
Holz gibt Halt und ist eine Ressource, die neben Steingut für einen Boden wichtig ist.
Holz verändert sich: Es trägt Wärme und gibt diese ab, zudem speichert es Feuchtigkeit. Wenn das Holz nicht gepflegt wird, wird es morsch. Auf mein Leben übertragen kann dieses Holz in meinem Boden für Freundschaften stehen. Sie geben mir Halt und Wärme, wenn ich diese aber nicht Pflege können sie brechen und morsch werden.
Nach einem Streit, nach einer Krise kann aus meinen Erfahrungen auf meinen Steinen Moos wachsen. Dieses Moos polstert den harten, kalten Stein aus, um die Erlebnisse nicht verschwinden zu lassen, aber erträglicher zu machen.
Mein Boden könnte aus diesen Elementen bestehen.
Vielleicht haben sie sich bei einigen Dingen auch wieder gefunden? (…)
Ich würde jedoch noch etwas hinzulegen, was alle Elemente des Bodens verbindet:
Diese Decke soll für Nächstenliebe und Unterstützung stehen, von meiner Familie, meinen Freunden, lieben Menschen und vor allem für die Liebe Gottes. Die alles verbindet.
Mit dieser Hoffnung dürfen wir in die Adventszeit gehen:
Egal wie steinig, wie kalt, wie morsch oder pieksig mein Boden, dein Boden ist, er wird Stückchen für Stückchen begehbar werden, wenn wir auf Gott vertrauen. So können wir gut auf diesem Boden weiterbauen.
Amen.
(Anna Freckmann, Gemeindeassistentin)